Nachhaltiges/ Grünes Investment
Was genau die nachhaltige Geldanlage für die Vermögensanlage und ein Fondsinvestment bedeutet, ist von Fonds zu Fonds und von Assetmanager zu Assetmanager unterschiedlich.
Grundsätzlich haben sich über die Jahre zwei Ansätze für nachhaltiges Investieren herauskristallisiert: ESG und SDG.
Was bedeutet ESG?
ESG ist ein englisches Akronym. Es steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Die Mehrheit der Investmentstrategien berücksichtigt heute diese drei Faktoren.
Die Umsetzung innerhalb der Investmentstrategie ist unterschiedlich. Fondsgesellschaften nutzen entweder die Research-Daten externer Anbieter, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben – oder sie haben eigene Analysten. Es kann auch beides zum Einsatz kommen.
E
wie Environmental
Treibhausgasemissionen Energie Biodiversität Ressourcen UmweltschutzS
wie Social
Produktverantwortung Arbeitsbedingungen &-standards Gesellschaftliches Engagement Arbeitssicherheit & GesundheitsschutzG
wie Governance
Partnerschaften Comliance - Anti-Korruption Anti-Bestechung Anti-Geldwäsche Menschenrechte Risiko- & ReputationsmanagementWichtig ist: Die Analyse der ESG-Faktoren steht neben der klassischen Investmentanalyse. Das Durchleuchten der Bilanzkennzahlen, der Unternehmensstrategie, des Wachstums etc. wird also durch die Berücksichtigung von ESG-Faktoren ergänzt. Wie genau die ESG-Analyse und die Investmentbewertung zusammen funktionieren, handhabt jede Fondsgesellschaft unterschiedlich.
Was ist SDG?
Der zweite wesentliche Ansatz ist die Berücksichtigung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen – die so genannten SDGs (Sustainable Development Goals, dt. Ziele für nachhaltige Entwicklung). Die Vereinten Nationen haben insgesamt 17 Ziele festgelegt, die bis 2030 erreicht werden sollen und der Förderung nachhaltigen Friedens, Wohlstands und dem Schutz des Planeten dienen. Unternehmen, die auf eines oder mehrere dieser UN-Ziele einzahlen, sind somit eine Investmentmöglichkeit unter SDG-Gesichtspunkten.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung umfassen folgende Punkte:
Nachhaltigkeitsziele der UN
Wichtig: SDG und ESG schließen sich nicht aus. Beide Ansätze können nebeneinander stehen, sich ergänzen und so die klassische Investmentanalyse um den Nachhaltigkeitsgedanken erweitern.
Wie sind die jeweiligen Fonds einzuordnen?
Die Europäische Union hat aktuell eine Klassifizierung der Investmentfonds dafür festgelegt. Je nachdem, wie stark die Nachhaltigkeitskriterien im Fondsmanagement eine Rolle spielen, kann ein Fonds unterschiedlich kategorisiert werden. Unterschieden wird derzeit zwischen drei Stufen:Artikel 6 der EU-Nachhaltigkeitsverordnung
Die Integration bzw. Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Faktoren in der Investmentanalyse.
Artikel 8 der EU-Nachhaltigkeitsverordnung
Das Aktive Management von Nachhaltigkeitsrisiken im Fondsmanagement.
Artikel 9 der EU-Nachhaltigkeitsverordnung
Die Auswahl wirkungsbezogener Investments und die Messbarkeit der Wirkung.